Behandlung
Ist der vorangegangene Desens-Termin bei uns in der Kinderzahnarztpraxis positiv verlaufen oder hat Ihr Kind bereits ausreichende Erfahrungen bei zahnärztlichen Behandlungen gesammelt, kann eine normale Behandlung im Wachzustand erfolgen. In den meisten Fällen sorgen die freundliche Atmosphäre unserer Kinderzahnarztpraxis, die Tatsache, dass wir alles gründlich vorher erklären und vor allem unsere kindgerechte Verhaltensführung mit eigenem Vokabular für eine erfolgreiche Behandlung.
Lokalanästhesie
Damit die Zahnbehandlungen absolut schmerzfrei ablaufen, ist auch in der Kinderzahnheilkunde
oft eine Betäubungsspritze notwendig. Das Zahnfleisch wird dafür vorher mit einer speziellen
Oberflächenbetäubung ("Marmelade") behandelt, so dass die eigentliche Spritze ("Kissen für die Zähne")
schonend verabreicht werden kann.
Empfehlung:
- Ihr Kind sollte vor der Behandlung etwas essen, da die Wirkungsdauer der Betäubung bis zu 3 Stunden
anhalten kann und die Nahrungsaufnahme solange erschwert ist. - Ihr Kind kann durch das Gefühl, sich schmerzfrei auf die Lippe beißen zu können, sehr fasziniert sein.
Lassen Sie daher ihr Kind nach der Behandlung nicht unbeaufsichtigt. - Ihr Kind könnte Sie fragen, ob es eine Spritze bekommt. Am Besten beantworten Sie die Frage damit,
dass Sie nicht wissen was genau passiert und ermutigen ihr Kind die
Kinderzahnärztin selbst zu fragen.
Kinderhypnose
Hypnose ist ein völlig freiwilliger Vorgang, um vom „Wachzustand“ in den „Trancezustand“ und umgekehrt zu gelangen.
Während wir im normalen Bewusstseinszustand immer verschiedene Reize gleichzeitig wahrnehmen, ist Trance ein Zustand tiefer körperlicher Entspannung in dem wir nur noch das wahrnehmen, was uns wichtig und angenehm ist.
Vielleicht kennen Sie das Gefühl völlig in ein Buch vertieft zu sein oder sich plötzlich zu fragen wie Sie eigentlich nach Hause gekommen sind ohne aktiv auf den Weg geachtet zu haben?
Etwas „wie in Trance“ zu tun, ist also ein ganz alltäglicher Zustand!
In der zahnärztlichen Hypnose wird die Aufmerksamkeit des Patienten weg von äußeren Reizen hin auf ein inneres Erleben gelenkt. Die Erwachsenenhypnose bedient sich dabei der „Aktivierung von guten Erfahrungen“, d.h. der Patient wird, unter Anleitung des Zahnarztes, in eine positive Erinnerung zurückgeschickt.
Kinder hingegen leben eher im Hier und Jetzt. Sie verfügen über sehr viel Vorstellungs- und Einbildungskraft sodass sie mit Hilfe von Metaphern in eine Phantasiewelt eintauchen können. Dabei gehen sie viel häufiger als Erwachsene in (Alltags-)trancen, sind jedoch auch viel schneller wieder präsent, was eine Behandlung unter Umständen sehr schwierig machen kann.
Unser Ziel ist es mit sog. verbalen und non-verbalen hypnotischen Kommunikationsmitteln, Ihr Kind in einen Zustand zu bringen, in dem es sich so sehr auf angenehme Dinge konzentriert, dass die Behandlung zur Nebensache wird. Wir erreichen dies z.B. durch kindgerechte Wortspiele, visuelle Ablenkung, die Verwendung positiver Begriffe, Konfusionstechniken, intensives Loben und andauernden Körperkontakt, welches Ihrem Kind das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gibt.
Inhalationssedierung (N2O)

Mit Hilfe einer modernen Lachgasanlage und der notwendigen Qualifikation verfügen wir als Kinderzahnärzte über die Möglichkeit ihrem Kind die Behandlung zusätzlich zu erleichtern.
Das ungefährliche Lachgas-Sauerstoff-Gemisch (N2O-Limitation max. 50%) wird Ihrem Kind über eine gut duftende Nasenmaske verabreicht und über diese auch wieder ausgeatmet.
Es bewirkt sowohl eine Tiefenentspannung bis hin zur Zeitlosigkeit, als auch ein Gefühl der Euphorie. Damit wird das Schmerzempfinden vermindert und durch erhöhte Bereitschaft zum positiven Denken die Akzeptanz der einzelnen Behandlungsschritte erhöht.
Eine Sitzung dauert in der Regel ca. 30 Minuten, bei größeren Sanierungen sind also mehrere Sitzungen notwendig.
Lachgas wirkt sedierend (beruhigend), anxiolytisch (angstlösend), und analgetisch (schmerzstillend). Eine lokale Betäubung ist meistens zusätzlich erforderlich, wird aber kaum noch wahrgenommen. Es handelt sich dabei um keine Narkose - Ihr Kind ist während der ganzen Behandlung bei vollem Bewusstsein und ansprechbar.
Die Anwendung von Lachgas ist besonders geeignet bei:
- kleinen und/oder ängstlichen Kindern
- Kindern mit ausgeprägtem Würgereiz
- belastenden Behandlungen (z.B. Extraktionen)
- länger dauernden Behandlungen (z.B. Wurzelbehandlungen, 6er-Stahlkronen)
Allgemeinanästhesie

Trotz aller sanften Methoden beim Kinderzahnarzt gibt es Situationen, in denen die
Vollnarkose der beste Weg ist, ein Kind zu behandeln. Dies kann z.B. der Fall sein bei:
- sehr kleinen Kindern
- sehr großem Behandlungsbedarf
- chirurgischen Eingriffen (in Kooperation mit unserem MKG-Chirurgen)
- vorliegenden Entzündungen (mangelnde Schmerzausschaltung bei Lokalanästhesie)
- nicht überwindbaren Ängsten (auch bei älteren Kindern)
Vor einem Eingriff findet immer ein ausführliches Gespräch statt, in dem Sie und Ihr Kind über
den genauen Ablauf informiert werden. In einer Narkosebehandlung werden alle behandlungsbedürftigen Zähne auf einmal versorgt, um Ihr Kind möglichst lange von einer weiteren Behandlungsnotwendigkeit zu befreien.
Die Narkose selbst wird in unserer Praxis unter optimalen Bedingungen immer von einem erfahrenen pädiatrischen Anästhesieteam durchgeführt.
Dieses sorgt während der ambulanten Operation für sichere und schonende Schmerzausschaltung,
sowie für eine kontinuierliche Überwachung des Gesundheitszustandes ihres Kindes. Nach der Narkose bleiben Sie im persönlichen Aufwachzimmer bei Ihrem Kind bis es ausgeschlafen hat und der Anästhesist Sie entlässt.
Kinder vertragen eine Narkose im Allgemeinen sehr gut, da sie herz- und kreislaufgesund sind und schneller die Anästhesienachwirkungen überwinden können als Erwachsene.
Bis zum 12. Lebensjahr werden die Kosten der Vollnarkose unter bestimmten Voraussetzungen von der Krankenkasse übernommen.